Bei der Laserbehandlung der Netzhaut spricht man von einer Laserkoagulation. Mit dem gezielten Argon-Laserstrahl wird eine thermische Reaktion im retinalen Pigmentepithel und der Aderhaut erzeugt. Durch diesen Effekt werden erkrankte Bereiche bei Thrombosen oder bei der diabetischen Retinopathie behandelt und Netzhautlöcher abgedichtet.
1.
Gefäßverschlüsse der Netzhaut
Unter einem
retinalen Venenverschluss oder einer retinalen Thrombose versteht man einen
teilweisen oder kompletten Verschluss in einer Vene der Netzhaut. Das Blut
staut sich vor der Verschlussstelle und Gefäße können undicht werden. Die Folgen
sind Netzhautblutungen und Gefäßerweiterungen. Im Verlauf können
Gefäßneubildungen (Proliferationen) entstehen.
Typische Risikofaktoren sind erhöhter Blutdruck, Arteriosklerose und Diabetes.
Bei Gerinnungsstörungen können Thrombosen auch bei jüngeren Menschen vorkommen.
Die Therapie erfolgt gemeinsam mit dem Hausarzt/Internisten. Dabei geht es
zunächst um die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung. Ist es bereits zu
Proliferationen gekommen, hilft eine Laserbehandlung der betroffenen
Netzhautareale bei der Vermeidung weiterer Komplikationen wie
Glaskörperblutungen.
2.
Diabetische Retinopathie
Der Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) ist eine Stoffwechselstörung, die zu einem erhöhten Blutzucker führt. Als Langzeitfolge kann es zu unterschiedlichen Komplikationen auch an den Augen kommen. Einige dieser Veränderungen betreffen die Stelle des schärfsten Sehens. Das diabetische Makulaödem mit Einlagerung von Flüssigkeit (Ödem) kann zu einer gravierenden Sehminderung führen. Meist erfolgt in diesem Fall eine Behandlung mit Medikamenten, die in das Augeninnere gegeben werden (intravitreale Injektionen). Eine weitere Komplikation sind Durchblutungsstörungen, die später zu krankhaften Gefäßneubildungen führen können (proliferative diabetische Retinopathie). Unbehandelt führt dies zu Einblutungen in den Glaskörper mit erheblicher Seheinschränkung. Diese Spätfolgen können mit einer rechtzeitigen, flächigen Laserbehandlung oftmals vermieden werden.
3.
Akute Glaskörperabhebung mit Einrissen in der
Netzhaut
Bei einer akuten Glaskörperabhebung kann es durch die Zugkraft des Glaskörpers zu Einrissen in der Netzhaut kommen. Der Patient kann Schlieren und Flusen (Mouches volantes) oder auch einen Rußregen und helle Lichtblitze (Photopsien) bemerken. Unbehandelt führen Netzhauteinrisse häufig zu einer Netzhautablösung. Daher sollten Netzhauteinrisse rasch mit dem Laser behandelt werden. Die Laserkoagulation führt zu einer festen Verschweißung an den Rändern des Einrisses, so dass das Risiko einer Netzhautablösung erheblich vermindert wird.
4.
Akute Glaskörperabhebung
Der Glaskörper ist gelartige Substanz im Inneren des Auges und liegt der Netzhaut
an. Im Laufe des Lebens zieht sich der Glaskörper zusammen. Zwischen der
Netzhaut und dem zusammengezogenen Glaskörper befindet sich dann Flüssigkeit. Dies
ist ein harmloser Prozess, der zunächst keinen Krankheitswert hat. Es kommt
allerdings auch häufig vor, dass sich zwischen dem Glaskörper und der Netzhaut
im Laufe der Zeit Gewebebrücken bilden. Wenn sich der Glaskörper bewegt, kann
es dann zu einem punktuellen Zug auf die Netzhaut kommen. Dies kann zu
Einrissen in diesen Bereichen führen (Netzhauteinrisse).
Die Behandlung erfolgt ambulant. Damit die Netzhaut mit dem Laser behandeln werden kann, wird die Pupille mit speziellen Augentropfen erweitert. Nach Einbringen von betäubenden Augentropfen ist die Augenoberfläche unempfindlich und das für die Behandlung erforderliche Kontaktglas kann problemlos aufgesetzt werden. Beim Lasern selbst nimmt der Patient helle Lichtblitze wahr. Je nach vorliegender Erkrankung ist eine einmalige Laserbehandlung ausreichend. Bei der diabetischen Retinopathie sind mehrere Sitzungen notwendig.