Die Eingabe von Medikamenten in den Glaskörperraum des Auges (intravitreale Injektion) hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Verschiedene Netzhauterkrankungen wie z. B. die feuchte altersbedingte Makuladegeneration, das diabetische Makulaödem und retinale Venenverschlüsse können heute auf diese Weise behandelt werden.
Durch die direkte Eingabe in den Glaskörperraum können die jeweiligen Medikamente gezielt und für den übrigen Körper nebenwirkungsarm ihre Wirkung im Auge entfalten.
Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Wir führen jedes Jahr mehrere Hundert intravitreale Injektionen durch.
Am Tag der Behandlung wird das Auge mit Augentropfen betäubt. Das Auge und die Haut um das Auge werden gereinigt und desinfiziert. Das Medikament wird durch eine feine Kanüle seitlich in das Auge injiziert. Am Ende des Eingriffes wird eine antibiotische Salbe auf die Augenoberfläche verabreicht.
Die intravitreale Injektion wird im OP unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Zum vereinbarten Termin finden Sie sich bitte im ambulanten OP-Zentrum der chirurgischen Praxis Neheim im Medicanum ein. Bitte beachten Sie, dass Sie nach dem Eingriff nicht selbst Auto fahren dürfen.
Innerhalb von vier Tagen nach der intravitrealen Injektion wird das Auge beim behandelnden Augenarzt kontrolliert. Hier werden die Sehleistung und der Augeninnendruck überprüft.
In den allermeisten Fällen wird die intravitreale Injektion gut vertragen. Durch die Desinfektion des Auges kann nach der Injektion unter Umständen ein Fremdkörpergefühl auftreten. Wenn Sie die Augen mit befeuchtenden Augentropfen („künstlichen Tränen“) pflegen, verschwinden diese Beschwerden meist schnell. Um die Einstichstelle kann eine kleine Bindehautblutung entstehen, die sich meist innerhalb von Tagen zurückbildet. Gelegentlich gelangen mit dem Medikament kleine Luftbläschen in den Glaskörperraum, die dann vom Patienten als kleine schwarze Kugeln wahrgenommen werden. Diese Luftbläschen sind harmlos und lösen sich innerhalb weniger Tage auf.
Sollten Sie in den Tagen nach dem Eingriff bemerken, dass Sie plötzlich schlechter sehen, Schmerzen haben oder das Auge stark gerötet und lichtempfindlich ist, sollten Sie sich umgehend augenärztlich kontrollieren lassen.
Generell sollten zum Schutz vor Infektionen für einige Tage nach der Injektion kein Schmutz ins Auge gelangen und Sauna- oder Schwimmbadbesuche vermieden werden.