Als Grauen Star bezeichnet man die meist altersbedingte Eintrübung der ursprünglich klaren Linse des Auges. Anfangs bemerkt man einen Schleier, der zunehmend dichter wird. In der Regel nimmt auch die Blendungsempfindlichkeit zu.
Wenn die Beeinträchtigungen stören, bleibt als einzige Behandlungsmöglichkeit die Operation. Die Operation des Grauen Stars gehört zu den am häufigsten durchgeführten operativen Eingriffen weltweit. Wir führen jedes Jahr mehrere Hundert Kataraktoperationen durch.
Zerkleinerung und Entfernung der getrübten Linse (Phakoemulsifikation)
Bei der sogenannten Phakoemulsifikation wird der getrübte Inhalt der menschlichen Linse mikrochirurgisch über winzige Einstiche im Auge mit Spezial-Kanülen mittels Ultraschallenergie verflüssigt und abgesaugt. Diese seit Jahren führende operative Technik wird laufend verbessert.
Es gibt auch Alternativen zur Zerkleinerung der Linsentrübungen, die mit Laser- oder Wasserstrahlenergie arbeiten; die erfolgreichste und immer weiterentwickelte Ultraschalltechnik ist aber nach wie vor der Goldstandard.
2.
Implantation der Kunstlinse
In den verbleibenden Kapselsack wird eine gefaltete Kunstlinse mit UV-Schutz eingebracht. Stärke und Eigenschaften der Kunstlinse werden auf die Bedürfnisse des Patienten individuell abgestimmt.
Außerdem bieten wir die Implantation von Sonderlinsen an:
Im Vorfeld wird das Auge mittels Biometrie vermessen und die Stärke der Intraokularlinse bestimmt. Die optische Biometrie mittels IOL-Master (Zeiss) ist der aktuelle Standard für die Berechnung der Stärke der Intraokularlinse. Mit den gemessenen Werten erfolgt die optimale Berechnung der Brechkraft der neuen, künstlichen Linse, die bei der Operation in das Auge eingepflanzt wird.
Vorbereitend auf die Operation werden Ihnen Unterlagen zur Vorlage bei Ihrem Hausarzt ausgehändigt, in denen wir um eine Abschätzung der Narkosefähigkeit bitten. Falls sich dort Unklarheiten bezüglich der Narkosefähigkeit ergeben, wird ein Vorgespräch mit den Narkoseärzten organisiert, um die optimale Vorbereitung auf die Operation zu gewährleisten.
Die Kataraktoperationen werden im ambulanten Operationszentrum der chirurgischen Praxis Neheim im Medicanum durchgeführt. Bitte melden Sie sich zur vereinbarten Zeit mit Ihrer Begleitperson dort im 2. OG.
Die Operation wird von zwei Narkoseärzten begleitet, welche für den Eingriff eine kurze Vollnarkose durchführen und über spezielle Kenntnisse über die Besonderheiten der Augen-Anästhesie verfügen. Das bedeutet für Sie Schmerzfreiheit und eine optimale Betreuung während der Operation.
Der operative Eingriff selbst dauert etwa 15 Minuten.
Am folgenden Tag findet eine Nachkontrolle statt, bei der der Schutzverband abgenommen wird.
Möglicherweise bemerken Sie nach der OP eine erhöhte Empfindlichkeit gegen helles Licht. Es handelt sich dabei um eine gewöhnliche Nachwirkung, die nach kurzer Zeit nachlässt. Das Gleiche gilt für ein vorübergehendes Kratzen oder ein Fremdkörpergefühl im Auge. Wenn anhaltende Schmerzen am operierten Auge auftreten oder sich die Sehleistung deutlich verschlechtern sollte, kontaktieren Sie umgehend Ihren Augenarzt, um einen Untersuchungstermin zu vereinbaren.